Montag, Oktober 30, 2006

... und zurück

Das war dann wohl ein kurzer Ausflug in die Welt der Diplomanden.
Nach nur knapp einem Monat habe ich meine Diplomarbeit wieder an den Nagel gehangen.
Nicht, dass ich keine Lust habe meine Abschlussarbeit zu schreiben oder unbedingt noch ewig Student sein will, aber es hat einfach nicht gepasst.

Im letzten Monat ist mein Thema drei Mal umgeschmissen worden, u.a. weil der Geschäftsleitung das Wort Kommunikation fremd zu sein scheint.
Erst hieß es, das Thema geht so wie es ist vor den Baum. Dann haben sie sich etwas neues ausgedacht und ich sollte mir Gedanken über die Einzelheiten machen. Dann hab ich das getan und in der nächsten Besprechung wurde wieder alles umgeschmissen...

Ich war ja von Anfang an nicht sonderlich von meinem Thema begeistert. Doch dann dachte ich mir, ich hab so lange dafür gekämpft, dass ich in dem Verlag meine Diplomarbeit machen kann, jetzt muss ich da halt durch.
Außerdem war es so herrlich bequem - ich musste nicht umziehen, keine einzige Bewerbung schreiben, kannte alle Arbeitskollegen schon vom Praktikum her...

Aber was soll ich mich quälen und etwas machen, was mir keinen Spaß macht?
Dann bin ich zwar im Frühjahr fertig, steh dann aber auf der Straße, weil sie mich im Verlag mit Sicherheit nicht übernehmen. Und dann? Dann steh ich da, mit nem abgeschlossenen Studium und mit einer Diplomarbeit, mit der ich mich nicht wirklich identifizieren kann, weil das Thema ganz und gar nicht dem entspricht, was ich machen will...
Dann bin ich lieber noch ein Semester länger Student, genieße alle Vorteile und finde MEINE Diplomarbeit - mit MEINEM Traumthema und einer möglichen Übernahmechance.

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Donnerstag, Oktober 19, 2006

Gedicht

Es gibt nichts,
was uns die Abwesenheit
eines lieben Menschen ersetzen kann.
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto härte die Trennung -
aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer
eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Amsterdam

Im Rahmen meiner Diplomarbeit war ich Anfang Oktober zwei Tage in der Hauptstadt der Niederlande - Amsterdam.
Dort fand vom 8. bis 12.10.06 die IfraExpo statt. Das ist die weltweit größte Messe der Verlags- und Zeitungswelt.
Sonntagabend (07.10.06) gings los - neun Stunden Nachtzug nach Amsterdam.
Die Fahrt in einem Nachtzug ist ja schon eine Geschichte für sich. Wenn man denkt, dass man da Platz hätte, ist man echt auf dem Holzweg. Die Kabine für zwei ist gerade so groß, dass ein Doppelstockbett und ein kleines Waschbetten reinpassen. Zwischen beiden hat man gerade so viel Platz, dass man sich um seine eigene Achse drehen kann. (Achtung, ja nicht auf die Idee kommen, dabei die Arme auszubreiten!) So wirklich gut schlafen konnte ich die ganze Nacht dann auch nicht - so ein Zug wackelt schon ganz schön, da wird man fast Seekrank.
Montagmorgen wurde ich dann von meinem "privaten Dolmetscher" vom Bahnhof abgeholt.


mein "privater Dolmetscher" und ich

Zwei Tage Messe: das waren zwei Tage von einem Stand zum nächsten hetzen; zwei Tage intelligente Fragen stellen, um passable Antworten zu bekommen; zwei Tage Interesse für alles Neues zeigen und endlose Gespräche mit allen möglichen Ausstellern.
Aber es ist besser gelaufen, als ich mir erhofft habe und ich konnte einiges an Material mit nach Hause nehmen.

Dienstag Nachmittag hatten wir dann aber doch noch etwas Zeit uns Amsterdam anzuschauen.
Hier ein paar Eindrücke.


die Grachten



Häuser in Amsterdam

Wisst ihr wozu die Haken am Dach jedes einzelnen Hauses sind? (Ihr müsst etwas genauer hinschauen, um sie richtig zu sehen. Ja, da, ganz oben, da wo die Seile dran hängen, genau die meine ich)
Wenn man die Häuser aus einem günstigen Winkel betrachtet, fällt auf, dass die Spitzen alle etwas zur Straße hin vorn übergebeugt sind. Mit den Seilen, die durch die Haken gezogen wurden konnte man z. B. beim Ein- und Auszug die Möbel ins Haus hinein und aus ihm heraus transportiert.
Warum wurde nicht einfach die Treppe benutzt?
Ganz einfach: zu früheren Zeiten mussten die Bewohner Amsterdams auf die Breite ihrer Haustreppen Steuern gezahlen. Je breiter die Treppen, desto höher war die Steuer. Daher bekamen die Häuser alle sehr schmale Treppen. Und über diese lässt sich schlecht ein Ein- oder Auszug meistern.
Diese Häuser sieht man heute noch überall in der Innenstadt von Amsterdam.


Blumenläden an jeder Ecke

Typisch Holländisch: Nach Windmühlen, Frau Antje und ihrem Käse stehen Blumen, vor allem Tulpen, ganz groß auf der Liste der Dinge, die uns zuerst über Holland einfallen. Selbst die Fahrräder werden damit geschmückt.


reich verziertes Fahrrad



Boote für Grachtenfahrten

Wenn ihr mal in Amsterdam seid, dürft ihr eins nicht missen: eine Grachtenfahrt.
In jedem Fall ist Amsterdam eine Reise wert.
Ich muss mir unbedingt noch mal mehr Zeit nehmen, um mir das "Venedig des Nordens" genauer anschauen zu können.

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Von der Studentin zur Diplomandin...

Eine weitere Hürde im Verlauf meines Studiums ist geschafft: ich darf mich nun Diplomandin nennen.
Ja, einfach nur "Studentin" war gestern - jetzt biege ich auf die Zielgerade meines Studiums ein und kann in einem Endsport noch mal zeigen was ich alles kann.

Seit knapp einer Woche bin ich nun also stolze Trägerin des Titels "Diplomandin" und sitze an meiner Arbeit.
Die ersten paar Tage waren allerdings noch sehr durcheinander und unstrukturiert.
Zuerst habe ich versucht, mir einen Überblick von dem zu schaffen, was ich mir da als Thema aufgebrummt habe. Danach hieß es, sich schon mal Gedanken über die genauen Inhalte zu machen, ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen, die Gestaltung der Arbeit zu überdenken, Termine auszumachen, Literatur zu suchen, ...
Ihr seht also selber, dass da am Anfang ziemlich viel auf einen einstürzt und man im ersten Moment gar nicht weiß, wo man eigentlich anfangen soll.
Zwischendurch kommen dann immer wieder Zweifel hoch, ob man der Aufgabe auch gewachsen ist; ob die Zeit reicht; man kreativ genug ist, ein gutes Layout zu basteln und überhaupt.
Ich befinde mich im Moment in einem Bad sich ständig wechselnder Gefühle. In der einen Minute bin ich super optimistisch, dass alles richtig gut wird. In der anderen bin ich am Boden zerstört, weil ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll.

Aber ich denke, es wird sich schon alles finden.
Bis jetzt hab ich noch alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe.

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